Wer sind die besten Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwachten in Deutschland? Um diese Frage ging es beim 45. Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen. Auch die Wasserwacht Wagenfeld des DRK im Landkreis Diepholz war mit einem Team beim diesjährigen Bundeswettbewerb auf Wangerooge dabei.
Die Wasserwacht des DRK veranstaltet regelmäßig Rettungsschwimmwettbewerbe auf Orts-, Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Die Bundeswettbewerbe stellen damit die Deutschen Meisterschaften für die Wasserwacht dar. Die Wettkämpfe haben dabei immer einen realen Bezug zur praktischen und theoretischen Arbeit der Wasserwacht mit dem Schwerpunkt Wasserrettungsdienst. Sie sollen die Aus- und Fortbildung der Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer fördern, um im täglichen Dienst an Seen, Meeresstränden, Flüssen und in Bädern gut vorbereitet Menschenleben retten zu können. Die Wettkämpfe setzen sich zusammen aus Teilen an Wasser und Teilen an Land. Beim Sanitätsdienst an Land müssen die teilnehmenden Mannschaften beispielsweise ihre Zusammenarbeit im Team unter Beweis stellen. Beim diesjährigen Bundeswettbewerb galt es zum Beispiel eine Fußballmannschaft nach einer Schlägerei in der Kabine zu versorgen oder einen gestürzten Kitesurfer an einer Buhne zu retten. Bei den Wettkämpfen im Wasser geht es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch darum zu zeigen, wie gut die Wasserrettung beim Gurtretten, Rettungsbrett, Raften und Transportschwimmen funktioniert.
„Wir fahren jedes Jahr zum Wachdienst nach Wangerooge, um dort die Badegäste medizinisch und schwimmerisch abzusichern“, erzählt Tarek Spreen, der als Ausbilder bei der Wasserwacht in Wagenfeld arbeitet und die die Wettkampfgruppe organisiert und geführt hat. „Als bekannt wurde, dass dort die nächsten Bundeswettbewerbe Rettungsschwimmen stattfinden sollen, ist für uns sofort klar gewesen, dass wir dort den DRK-Landesverband Niedersachsen vertreten möchten. Das war für uns eine einmalige Möglichkeit, auf der ‚heimischen‘ Insel gegen die besten Teams Deutschlands anzutreten.“
Der Landesverband hat dem Vorschlag der Wagenfelder zugestimmt und die Wasserwacht vom Dümmer zu den 45. Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen entsendet. Zum Team gehörten Carolin Sucker, Arndt Angelbeck und Tarek Spreen von der Wasserwacht Wagenfeld sowie Amelie Besler von der Wasserwacht Hannover und Irina Bischoffs von der Wasserwacht Verden. Betreut wurden fünf Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer von Rainer Düvel von der Wasserwacht Verden. Obwohl die Wagenfelder größtenteils wettbewerbserfahren sind, war die Teilnahme an einem Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen für alle eine neue Herausforderung. Und das auf mehreren Ebenen, denn der 45. Bundeswettbewerb fand unter besonderen Bedingungen statt, wie Tarek Spreen berichtet: „Dies war das erste Mal, dass der Wettkampf im offenen Meer mit Brandung stattfand. Meistens wird der Wettbewerb in kontrollierten Bedingungen im Schwimmbad ausgetragen. Wir waren darauf angewiesen, dass auflaufend Wasser ist, also mussten wir kurz nach Niedrigwasser starten. Der Land-Parcours startete daher bereits morgens 7.00 Uhr, um 13.30 Uhr begann der Schwimmwettbewerb.“
Das Team aus Niedersachsen hat sich vor dem Bundeswettbewerb regelmäßig zum Training am Dümmer getroffen. „Bei der Gurtretter-Staffel, wo wir rausschwimmen, einen Patienten methodengerecht in die Rettungszone aufnehmen und an Land tragen mussten, zahlte sich das Training aus, denn wir haben technisch sauber gearbeitet“, so Tarek Spreen. Herausfordernd für alle waren die Brandung und die Wellen, weil unter diesen Bedingungen eher wenig trainiert werden konnte.
Bundessieger ist die Wasserwacht des DRK-Landesverbands Thüringen, das Team des DRK-Landesverbands Niedersachsen konnte sich den sechsten Platz sichern vor Oldenburg und Sachsen-Anhalt. „Für uns ist das ein toller Erfolg und wir kehren mit breiter Brust an die Diepholzer Gewässer zurück und freuen uns auf die weitere Absicherung des Dümmers.“ Für einen besonderen Motivationsschub sorgte auch der Ausspruch eines Schiedsrichters: „Ihr seid ein klasse Team und arbeitet super zusammen! Behaltet das so bei!“