Die Natur mit allen Sinnen zu entdecken und wertzuschätzen – das gehört zur täglichen Lebenswelt der „Draußenkinder“ der DRK-Waldkita in Ströhen. Und die Wertschätzung umfasst nicht nur hübsch blühende Pflanzen, sondern auch die als eher unliebsames Wildkraut bekannte Brennnessel, die jetzt im Mittelpunkt eines besonderen Projektes stand.
Dank einer privaten Spende konnte die Kita die Dipl. Biologin und zertifizierte Waldpädagogin für die NLF Jessica Roßberg einladen, die es in den zwei Projekttagen schaffte, die Waldkinder auf kindgerechte Weise für die eigentlich eher gemiedene Pflanze zu begeistern.
Im Laufe des Projekts erfuhren die kleinen Naturforscher, dass diese Pflanze alles andere als nutzlos ist: Aus ihrem Schmetterlingsprojekt im vergangenen Jahr wussten die Kinder bereits, dass die Brennnessel für die Raupen der Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle ist. Aber dass sie auch sehr gesund für den Menschen ist und sich viele leckere Dinge daraus machen lassen, konnten sie jetzt ganz praktisch selbst erleben. Zunächst mussten die frischen Blätter geerntet werden. Mit dem Brennnesseltrick, die Blätter nur von der Oberseite fassen, gelang dies in Windeseile. Und wer doch versehentlich die Pflanze berührte, konnte mit Spucke oder zerriebenem Spitzwegerich das unangenehme Brennen beseitigen.
Anschließend wurde die Brennnesselernte gewaschen und zu leckeren und gleichzeitig sehr gesunden Dingen verarbeitet: So gab Brennnesseltee, Brennnesselquark und selbstgeschüttelte Butter mit Brennnesseln. Das Highlight waren für alle die leckeren Brennnesselchips. Alle Kinder probierten die Speisen und selbst die anfangs eher vorsichtigen legten ihre Ängste ab.
Am Ende waren sich alle einig: Das war ein super Projekt! Und besonders toll ist, dass diese Alleskönnerpflanze immer und kostenlos zur Verfügung steht …